Neues aus dem Kauffmann Wurzellexikon

Unsere Renaissance-Sorte: die Hammelmöhre

Hätten Sie gewusst, welche Wurzel sich hinter den alten Namen Hammel- oder Hirschmöhre verbirgt? Es ist die Pastinake. Ein altes Wintergemüse, das in unseren Breiten schon bei den römischen Soldaten sehr beliebt und bekannt war. Aus alten Zeiten stammen auch die für uns ungewöhnlichen Namen dieser Pflanze. Die Wurzel schmeckte offenbar den alten Zweibeinern ebenso wie Hirsch oder Schaf auf vier Füssen. Sie wächst auch heute noch wild in Waldnähe, auf Wiesen oder Getreideäckern. Gegen die Kartoffel hatte die Pastinake ab dem 18. Jahrhundert keine Chance mehr und verschwand fast aus unserer Küche.

Wiederentdeckt erobert sich die Wurzel roh, gekocht oder gebacken einen gewichtigen Platz auf unserem Speisezettel zurück. Mit viel Stärke und Zucker ausgestattet, gibt sie ordentlich Energie und Kraft. Und die Knolle hält mit viele Vitamine (C, B1, B2, B6), Folsäure und einen Vorrat an Eisen, Kalium und Kalzium – einfach gesund. Sie wirkt sehr wohltuend und entspannend auf die Verdauung. Für die Allerkleinsten findet sich die Pastinake deshalb oft in Zubereitungen von Breien oder Säften.

Was für die alten Römer gut war, kann für unseren Nachwuchs nicht schlecht sein. Aber auch die großen Genießer finden die sehr würzige und nach dem ersten Frost besonders süßliche Wurzel in der Feinschmeckerküche und regionalen Küche. Wir Landwirte bauen sie gern an. Die Pastinake ist robust, hält dem widrigsten Wetter stand und bleibt gesund. Und das kann durchaus auch Ihnen passieren. Probieren Sie doch mal.

Bildhinweis:

Von Jacob und Johann Georg Sturm - http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Pastinake-2.jpg, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=906964